Ich meine doch, so sprach er mal
Wilhelm Busch
Ich meine doch, so sprach er mal,
Die Welt ist recht pläsierlich.
Das dumme Geschwätz von Schmerz und Qual
Erscheint mir ganz ungebührlich.
Mit reinem kindlichem Gemüt
Genieß ich, was mir beschieden,
Und durch mein ganzes Wesen zieht
Ein himmlischer Seelenfrieden. –
Kaum hat er diesen Spruch getan,
Aujau! so schreit er kläglich.
Der alte hohle Backenzahn
Wird wieder mal unerträglich.
Heinrich Christian Wilhelm Busch (1832-1908) gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Dichtern und Zeichnern des 19. Jahrhunderts. Er erlangte besondere Popularität durch seine humoristischen Dichtungen und Bildgeschichten (u.a. Max und Moritz, Die fromme Helene), in denen er die bürgerliche Spießigkeit aufs Korn nahm.
“Ich meine doch, so sprach er mal” erschien in der Sammlung Kritik des Herzens (1874).